Vor 200 Jahren wanderten viele Hunsrücker aus

Wie aus Hunsrückern Brasilianer wurden

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Sie haben sich auf den Weg gemacht, um ein besseres Leben zu finden: Vor 200 Jahren erreichten die ersten Auswanderer aus dem Hunsrück Brasilien.

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Wohl kaum eine Auswanderergeschichte dieser Zeit ist so gut dokumentiert wie die von Peter Tatsch. Er brach 1827 mit seiner Familie von Raversbeuren nach Brasilien auf. Nur sein ältester Sohn blieb zurück im Hunsrück.

Tausende Hunsrücker wandern nach Brasilien aus

Sein Nachfahre Gerhard Franz hat 53 Briefe in seiner Obhut, geschrieben zwischen 1827 und 1888. Geschichten von Abschied und Aufbruch, von Hoffnung und Heimweh.

Für seine Kinder sieht Peter Tatsch im Hunsrück keine Perspektive. Brasilien aber wird seinerzeit gerade unabhängig und Kaiser Dom Pedro I. wirbt auch in Deutschland um Siedler für den dünn besiedelten Süden des Landes.

Brasilien lockt mit attraktiven Starthilfen

Versprochen wird vor allem Land, Vieh und finanzielle Starthilfe. Wie Peter Tatsch geht es vielen Hunsrückern in dieser Zeit. Fast aus jedem Dorf sind Familien ausgewandert, tausende haben sich im Laufe des 19. Jahrhunderts auf den gefährlichen Weg gemacht.

Sonderausstellung im Hunsrück-Museum

Das Hunsrück-Museum Simmern widmet ihrer Geschichte die Sonderausstellung "Neuland". Im Juli 1824 erreichten die ersten deutschen Auswanderer den Süden Brasiliens und gründen die spätere Stadt Sao Leopoldo.

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SWR Fernsehen