Inhaltsverzeichnis:
Beschwerden bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED)
So stark schränken CED ein
Diagnostik: CED erkennen
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind unheilbar
CED-Therapie: Medikamente
CED-Therapie: Ernährungsumstellung
Ernährung: Hilft mediterrane Kost bei CED?
Pflanzenfarbstoffe stärken Zellwände
Flavonoide: Studie bestätigt positive Wirkung im Darm
Was passiert im Körper bei CED?
Chronisch-entzündliche Darmerkrankung: Morbus Crohn
Chronisch-entzündliche Darmerkrankung: Colitis ulcerosa
Wer erkrankt an CED?
Beschwerden bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED)
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können Betroffene im Alltag stark einschränken. Es ist mehr als ab und an Bauchschmerzen und Durchfall zu haben.
Erkrankte vergleichen einen Schub etwa mit einer Magen-Darm-Grippe, bei der man unkontrolliert zur Toilette rennen muss – und das 10 bis 15 Mal am Tag und auch nachts.
Um Toilettengänge, Krämpfe und Schmerzen zu verringern, entscheiden sich manche Betroffenen auch dazu, weniger zu essen. In Extremfällen verlieren sie rund 10 Kilogramm bei einem Schub.
So stark schränken CED ein
Um nicht in unangenehme Situationen zu kommen, wie etwa, keine Toilette unterwegs zu haben, schränken sich Betroffene selbst im täglichen Leben stark ein. In den Supermarkt zum Einkaufen zu gehen, ist nichts Selbstverständliches mehr. Für die Erkrankten ist das schwierig bis unmöglich ohne unangenehme Folgen.
Auch arbeiten gehen wird zur Last, gerade wenn man mit Menschen zu tun hat. Eine Arbeit im Außendienst? Bei einem Schub fast unvorstellbar.
Das Sozialleben der Betroffenen leidet meistens noch mehr: Sie bleiben lieber zu Hause als auszugehen und sich mit Freunden und Familie zu treffen – vor allem auswärts.
Diagnostik: CED erkennen
Regelmäßig Durchfall, Krämpfe und Schmerzen sowie Gewichtsverlust können Symptome für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder auch einen Reizdarm sein. Durch einen Ultraschall-Check können Ärzte herausfinden, ob Entzündungsherde oder Gewebeschwellungen im Verdauungstrakt sind. Mithilfe einer Darmspiegelung lässt sich ein Reizdarm ausschließen.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind unheilbar
Wie die Krankheit entsteht, ist noch nicht eindeutig geklärt. Auch die Heilung von CEDs steckt noch in den Kinderschuhen. Doch die Symptome lassen sich mit medikamentöser Behandlung eindämmen. Und auch eine Umstellung der eigenen Ernährung kann helfen.
CED-Therapie: Symptome lindern durch Medikamente
Bei Langzeittherapien von chronisch-entzündlichen Erkrankungen ist das Einnehmen von bestimmten Medikamenten die Basis: Diese beeinflussen das Immunsystem und wirken damit antientzündlich. Wenn Teile der Darmwände schon stark entzündet sind, hilft einigen Erkrankten auch Kortison.
CED-Therapie: Symptome lindern durch Ernährungsumstellung
Was wir essen, beeinflusst auch die Krankheit. Wenn wir unser Essverhalten also ändern, können wir positiv auf den Darm einwirken.
Dazu gehören zum Beispiel rotes Fleisch, Fast Food und Fertigessen mit Zusatzstoffen. Diese können die Vielfalt von Darmbakterien reduzieren und die Darmwand durchlässiger machen. Am besten für den Darm wäre also, diese Produkte gar nicht erst auf die Einkaufsliste zu setzen.
Hilft mediterrane Kost bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen?
Laut Gastroenterologe Professor Konrad Streetz kann mediterrane Kost mit Früchten, Gemüse und ballaststoffhaltigem Vollkorn Menschen helfen, die an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen leiden. Eine solche Ernährungsumstellung kann aber auch schon im Vorhinein das Risiko von Darmerkrankungen senken. Besonders hilfreich scheinen Lebensmittel mit Flavonoiden zu sein.
Pflanzenfarbstoffe stärken Zellwände
Flavonoide sind Pflanzenfarbstoffe. Sie stecken zum Beispiel in Früchten, in grünem Gemüse wie Brokkoli, in dunkler Schokolade und grünem Tee. In der Natur dienen sie als Lockstoffe bei der pflanzlichen Fortpflanzung. Sie haben aber auch eine immunstärkende Wirkung und können Schädlinge abwehren. Das passiere auch im menschlichen Darm:
CED: Studie bestätigt positive Wirkung von Flavonoiden im Darm
Fünf Jahre lang wurden die Essgewohnheiten von insgesamt 200 Patienten dokumentiert. Mit einem entscheidenden Ergebnis: Bei Patienten, die Lebensmittel mit weniger Flavonoiden gegessen haben, war das Risiko deutlich höher, an häufigeren und stärkeren Symptomen zu leiden.
Den Patienten, die mehr Flavonoide zu sich genommen hatten, ging es in der Langzeitstudie besser: Sie hatten einen leichteren Verlauf bei ihrer Darmerkrankung. Flavonoide haben also als Therapiemittel geholfen.
Was passiert im Körper bei CED?
Bei CEDs ist die Barrierefunktion des Darms gestört. So gelangen Bakterien der Darmflora durch die Darmbarriere hindurch in die Schleimhaut des Darms. Dort verursachen sie die chronischen Entzündungen oder Schwellungen.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankung: Morbus Crohn
Die Darmkrankheit Morbus Crohn kann an den unterschiedlichsten Stellen im Verdauungstrakt auftreten. Sie kann darüber hinaus auch die Speiseröhre und den Mundbereich angreifen.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankung: Colitis ulcerosa
Die Darmkrankheit Colitis ulcerosa tritt örtlich begrenzter im Körper auf als Morbus Crohn. Die Entzündungsherde befinden sich zwischen Enddarm und Dickdarm.
Wer erkrankt an CED?
Jeder ist mehr oder weniger anfällig für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Das liegt an der individuellen Genetik eines Menschen, aber auch an unserer Ernährung.
Zudem kommt es darauf an, wie das Mikrobiom unseres Darms, also die Darmflora zusammengesetzt ist.