Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Durchfall und Bauchschmerzen – wenn der Darm Probleme macht

Stand
Autor/in
Stefanie Waldschmidt
Onlinefassung
Janine Beck
Janine Beck

Ein kranker Darm erschwert den Alltag. Wenn chronisch-entzündliche Darmerkrankungen schuld sind, können laut neuen Studien Flavonoide helfen!

Inhaltsverzeichnis:

Beschwerden bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED)
So stark schränken chronisch-entzündliche Darmerkrankungen ein
Diagnostik: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen erkennen
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind unheilbar
CED-Therapie: Symptome lindern durch Medikamenteneinnahme
CED-Therapie: Symptome lindern durch Ernährungsumstellung
Ernährung: Hilft mediterrane Kost bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen?
Flavonoide scheinen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zu helfen
CED: Neue Studie bestätigt positive Wirkung von Flavonoiden im Darm
Was passiert im Körper bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen?
Chronisch-entzündliche Darmerkrankung: Morbus Crohn
Chronisch-entzündliche Darmerkrankung: Colitis ulcerosa
Wer erkrankt an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen?

Beschwerden bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED)

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können Betroffene im Alltag stark einschränken. Es ist mehr als ab und an Bauchschmerzen und Durchfall zu haben.

Erkrankte vergleichen einen Schub etwa mit einer Magen-Darm-Grippe, bei der man unkontrolliert zur Toilette rennen muss – und das 10 bis 15 mal am Tag und auch nachts.

Um Toilettengänge, Krämpfe und Schmerzen zu verringern, entscheiden sich manche Betroffenen auch dazu, weniger zu essen. In Extremfällen verlieren sie rund 10 Kilogramm bei einem Schub.

So stark schränken chronisch-entzündliche Darmerkrankungen ein

Um nicht in unangenehme Situationen zu kommen, wie etwa, keine Toilette unterwegs zu haben, schränken sich Betroffene selbst im täglichen Leben stark ein. In den Supermarkt zum Einkaufen zu gehen, ist nichts Selbstverständliches mehr. Für die Erkrankten ist das schwierig bis unmöglich ohne unangenehme Folgen.

Auch arbeiten gehen wird zur Last, gerade wenn man mit Menschen zu tun hat. Eine Arbeit im Außendienst? Bei einem Schub fast unvorstellbar.

Das Sozialleben der Betroffenen leidet meistens noch mehr: Sie bleiben lieber zu Hause als auszugehen und sich mit Freunden und Familie zu treffen – vor allem auswärts.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sorgen für mehr als Bauchschmerzen und Durchfall. Betroffene werden in ihrem Alltag und Sozialleben von der Krankheit stark ausgebremst.
Eine junge Frau sitzt auf einer Couch, doch sie hängt mit ihrem Oberkörper vorn übergebeugt auf ihren Beinen und schlingt die Armen um ihren Körpermitte. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sorgen für mehr als Bauchschmerzen und Durchfall. Betroffene werden in ihrem Alltag und Sozialleben von der Krankheit stark ausgebremst.

Diagnostik: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen erkennen

Regelmäßig Durchfall, Krämpfe und Schmerzen sowie Gewichtsverlust können Symptome für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder auch einen Reizdarm sein. Durch einen Ultraschall-Check können Ärzte herausfinden, ob Entzündungsherde oder Gewebeschwellungen im Verdauungstrakt sind. Mithilfe einer Darmspiegelung lässt sich ein Reizdarm ausschließen.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind unheilbar

Wie die Krankheit entsteht, ist noch nicht eindeutig geklärt. Auch die Heilung von CEDs steckt noch in den Kinderschuhen. Doch die Symptome lassen sich mit medikamentöser Behandlung eindämmen. Und auch eine Umstellung der eigenen Ernährung kann helfen!

CED-Therapie: Symptome lindern durch Medikamenteneinnahme

Bei Langzeittherapien von chronisch-entzündlichen Erkrankungen ist das Einnehmen von bestimmten Medikamenten die Basis: Diese beeinflussen das Immunsystem und wirken damit antientzündlich. Wenn Teile der Darmwände schon stark entzündet sind, hilft einigen Erkrankten auch Kortison.

CED-Therapie: Symptome lindern durch Ernährungsumstellung

Was wir essen, beeinflusst auch die Krankheit. Wenn wir unser Essverhalten also ändern, können wir positiv auf den Darm einwirken.

„Das hochverarbeitete industrielle Essen, welches wir heute aufgrund der Verfügbarkeit zu uns nehmen, führt zur Entwicklung chronischer Entzündungsprozesse, die sich negativ auf den Darm und die Darmbarriere auswirken können.“

Dazu gehören zum Beispiel rotes Fleisch, Fast Food und Fertigessen mit Zusatzstoffen. Diese können die Vielfalt von Darmbakterien reduzieren und die Darmwand durchlässiger machen. Am besten für unseren Darm wäre also, diese Produkte gar nicht erst auf unsere Einkaufsliste zu setzen!

Ernährung: Hilft mediterrane Kost bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen?

Laut Gastroenterologe Professor Konrad Streetz kann mediterrane Kost mit Früchten, Gemüse und ballaststoffhaltigem Vollkorn Menschen helfen, die an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen leiden. Eine solche Ernährungsumstellung kann aber auch schon im Vorhinein das Risiko von Darmerkrankungen senken. Besonders hilfreich scheinen Lebensmittel mit Flavonoiden zu sein.

Flavonoide scheinen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zu helfen

Flavonoide sind Pflanzenfarbstoffe. Sie stecken zum Beispiel in Früchten, in grünem Gemüse wie Brokkoli, in dunkler Schokolade und grünem Tee. In der Natur dienen sie als Lockstoffe bei der pflanzlichen Fortpflanzung. Sie haben aber auch eine immunstärkende Wirkung und können Schädlinge abwehren. Das passiere auch im menschlichen Darm:

„[Flavonoide] können zu einer Stabilisierung der Zellwände beitragen und direkt antientzündlich mitwirken.“

CED: Neue Studie bestätigt positive Wirkung von Flavonoiden im Darm

Fünf Jahre lang wurden die Essgewohnheiten von insgesamt 200 Patienten dokumentiert. Mit einem entscheidenden Ergebnis: Bei Patienten, die Lebensmittel mit weniger Flavonoiden gegessen haben, war das Risiko deutlich höher, an häufigeren und stärkeren Symptomen zu leiden. Den Patienten, die mehr Flavonoide zu sich genommen hatten, ging es in der Langzeitstudie besser: Sie hatten einen leichteren Verlauf bei ihrer Darmerkrankung. Flavonoide haben also als Therapiemittel geholfen!

Heftige Bauchschmerzen und Durchfall können Symptome für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sein. Hierfür gibt es diverse Therapiemöglichkeiten.
Ein junger Mann hält sich mit beiden Armen den Bauch. Von diesem geht eine rote Strahlung aus, die darauf hinweist, dass er Probleme in der Bauchregion hat. Der Darm? Heftige Bauchschmerzen und Durchfall können Symptome für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sein. Hierfür gibt es diverse Therapiemöglichkeiten.

Was passiert im Körper bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen?

Bei CEDs ist die Barrierefunktion des Darms gestört. So gelangen Bakterien der Darmflora durch die Darmbarriere hindurch in die Schleimhaut des Darms. Dort verursachen sie die chronischen Entzündungen oder Schwellungen.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankung: Morbus Crohn

Die Darmkrankheit Morbus Crohn kann an den unterschiedlichsten Stellen im Verdauungstrakt auftreten. Sie kann darüber hinaus auch die Speiseröhre und den Mundbereich angreifen.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankung: Colitis ulcerosa

Die Darmkrankheit Colitis ulcerosa tritt örtlich begrenzter im Körper auf als Morbus Crohn. Die Entzündungsherde befinden sich zwischen Enddarm und Dickdarm.

Wer erkrankt an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen?

Jeder ist mehr oder weniger anfällig für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Das liegt an der individuellen Genetik eines Menschen, aber auch an unserer Ernährung. Zudem kommt es darauf an, wie das Mikrobiom unseres Darms, also die Darmflora zusammengesetzt ist.

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