Alles schnieft und hustet. Pünktlich zu den Weihnachtsfeierlichkeiten mit Freunden und Familie nehmen auch die Erkältungskrankheiten zu. Meist heißt es aber nur: "Keine Sorge, bin nur erkältet, kein Corona, der Test war negativ."
Aber wirklich beruhigen kann diese Aussage nicht. Denn auch die anderen Erkältungskrankheiten wie Influenza oder RV-Viren sind gefährlich und ansteckend.
Jetzt gibt es einen sogenannten Vierfachtest, der alle vier Erkältungskrankheiten auf einen Schlag nachweisen soll. Aber wie sinnvoll sind diese Tests?
Eines vorneweg: Nicht alle Apotheken haben Vierfachtests vorrätig. Die Nachfrage danach ist gering, denn die Tests sind noch wenig bekannt. In der Apotheke Hecht in Mainz-Hechtsheim werden wir fündig. Die Nachfrage nach den Corona-Antigen-Schnelltests habe dagegen in den vergangenen Tagen und Wochen enorm zugenommen, erzählt Apotheker Simon Schuff. Auch weil die Fälle von Erkältungskrankheiten gerade explodieren.
Diese vier Erkältungskrankheiten sind in Umlauf
Dabei geht es vor allem um Corona, aber auch um Influenza A und B und um Respiratorische Synzytial Viren, kurz RS-Viren, die vor allem bei Kindern auftreten. Es gibt zwar separate Influenza-Schnelltests und natürlich Corona-Schnelltests, aber jeweils einzeln. Der Vierfachtest verspricht, alle vier Erkältungskrankheiten auf einen Schlag nachzuweisen.
Vierfachtests sind simpel in der Anwendung
Vom Prinzip her funktionieren Vierfachtests genauso wie Antigen-Schnelltests bei Corona. Nasenabstrich, vermischen mit Flüssigkeit und dann einige Tropfen davon in die Testkassette tröpfeln. Und genau diese Testkassette unterscheidet sich von denen bei den Corona-Schnelltest. Statt einem Kontrollfeld gibt es zwei: Eines für Influenza A und B und ein weiteres für Corona und RS-Viren. Bis das Ergebnis vorliegt, können 15 bis 30 Minuten vergehen. In der Apotheke Hecht kostet eine Packung Vierfachtest rund 5 Euro und ist damit um einiges teurer als der einfache Corona-Schnelltest.
Was Experten am Vierfachtest kritisieren
Ein Vierfachtest, der auf einen Schlag auf alle vier Erkältungskrankheiten testet – klingt verlockend. Doch Virologen sehen die neuen Tests kritisch. Prof. Bodo Plachter von der Unimedizin Mainz weist daraufhin, dass Laientests grundsätzlich unzuverlässiger sind als laborgestützte Tests wie der PCR-Test. Bei den neuen Tests komme noch hinzu, dass es noch keine vernünftigen und unabhängigen Studien dazu gäbe. Der Hersteller weist zwar seinem Test eine Sensitivität, also ein Art Trefferquote von bis zu 99 Prozent aus. Doch Experten bemängeln die dünne Datenlage.
Es gilt: Wer krank ist, bleibt zu Hause
Für die Feiertage empfehlen Ärzte wie Virologen, bei Erkältungssymptomen eine Maske zu tragen, vor allem den vulnerablen Gruppen, also älteren Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen. Und wer richtig krank ist, für den gilt die bewährte Methode: einfach zu Hause bleiben.