Immer mehr Menschen wollen grüne, natürliche Pflege - das Geschäft mit Naturkosmetik boomt: Mehr als eine Milliarde Euro setzt die Branche in Deutschland jährlich um.
Doch Naturkosmetik ist kein gesetzlich geschützter Begriff. Im Prinzip kann jeder Hersteller seinen Produkten einen grünen Anstrich geben, auch wenn kaum etwas dahinter steckt. Deshalb sollten sich die Verbraucher nicht auf Werbung oder die "grün" gestalteten Verpackungen verlassen, sondern sich an Naturkosmetik-Siegeln orientieren.
Naturkosmetik erkennt man am Siegel
Die beiden häufigsten Siegel für Naturkosmetik in Deutschland sind das Gütezeichen des BDIH und das "Natrue"-Siegel:
Sie geben den Verbrauchern folgende Hinweise:
- Hersteller zertifizierter Naturkosmetik müssen sich an die Standards der Gütesiegel halten.
- Das bedeutet, dass ihre Produkte keine Inhaltsstoffe auf Erdölbasis, Silikone, Polyethylenglykole (PEG) beinhalten. Letzteres sind Stoffe, die in konventionellen Kosmetika häufig als Schaumbildner oder Emulgatoren eingesetzt werden.
- . Mineralölbasiertes Mikroplastik und viele Konservierungsstoffe sind nicht erlaubt.
- Außerdem verzichtet Naturkosmetik auf synthetische Farb- und Duftstoffe.
Naturkosmetik ist für fast jeden geeignet
Im Prinzip ist Naturkosmetik für alle Menschen geeignet. Doch auch Naturkosmetik kann Hautreizungen hervorrufen. Menschen mit empfindlicher Haut müssen daher auch hier aufpassen und sollten die Inhaltsstoffliste prüfen.
Für Menschen mit einer Allergie gibt es spezielle Naturkosmetik ohne Duftstoffe. Teilweise trägt sie das Siegel des Deutschen Allergie- und Asthma-Bundes.
Naturkosmetik ist nicht immer "Bio"
Naturkosmetik bedeutet nicht zwangsläufig, dass die verwendeten Produkte auch aus biologischem Anbau stammen.
Bei zertifizierter Naturkosmetik variiert je nach Label die Menge an Rohstoffen, die aus ökologischem Anbau stammen muss. Beim BDIH heißt das konkret:
Ein Produkt der kontrollierten Naturkosmetik darf nur dann als "bio" bezeichnet werden, wenn der Bioanteil im Verhältnis zu allen in Bioqualität verwendbaren Bestandteilen des Erzeugnisses (also ohne Wasser und Mineralien) mindestens 95 Prozent beträgt.