Ein Weihnachtsbaum gehört für die meisten Menschen in Deutschland zum Weihnachtsfest dazu. Rund 24 Millionen Christbäume werden derzeit in privaten Haushalten aufgestellt.
Weihnachtsbäume werden an vielen Stellen angeboten: im Baumarkt, im Straßenhandel und jeder neunte wird inzwischen übers Internet verkauft.
Die meisten Weihnachtsbäume kommen aus Deutschland, zur Zeit viele aus dem Sauerland. Nur etwa 10 Prozent werden importiert: aus Dänemark, Österreich, Polen und Tschechien.
Der Weihnachtsbaum vom Förster
Seriöse Händler kann man etwa am EHI- oder TÜV-Siegel erkennen: Einige der 44 Forstämter in Rheinland-Pfalz sind bereits mit dem FSC-Siegel zertifiziert. Diese Forstämter ziehen ihre Bäume nach ökologischen Standards groß, verzichten auf den Einsatz von Pestiziden und mineralischem Dünger. Mit Nadelproben, die von einem unabhängigen Labor analysiert werden, kann dies sicher gestellt werden. Außerdem überprüft jährlich ein Auditor die Einhaltung der Vorschriften.
Seit diesem Jahr werden in den ersten Forstämtern erstmals öko-faire Weihnachtsbäume angeboten. Das heisst, dass auch diejenigen fair entlohnt werden und einen guten Arbeitsschutz erhalten, die die Samen für die Tannen ernten: Zapfenpflücker in Georgien.
Allerdings ist der Anteil solcher Öko-Weihnachtsbäume sehr gering. Die Aktionsgemeinschaft für Natur und Umwelt "Robin Wood" veröffentlicht Listen mit Verkaufsstellen ökologischer Weihnachtsbäume auf ihrer Homepage.
Der Weihnachtsbaum und viele beliebte Arten
Der mit Abstand beliebteste Baum ist die Nordmanntanne, benannt nach dem finnischen Botaniker Alexander Davidowitsch von Nordmann. Davidowitsch fand 1835 im Kaukasus eine hohe, geradstämmige Tanne mit weichen Nadeln, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts den Namen ihres Beschreibers trägt.
Nordmanntannen werden noch heute aus Samen gezogen, die georgische Zapfenpflücker aus Tannen holen.
Neben Nordmanntannen gibt es Blaufichten, deren Liebhaber ihren Duft und das schöne Wuchsbild mit bläulichen Nadeln schätzen.
Nobilistannen sind vom Wuchs her schlanker und haben ebenfalls einen intensiven Nadelduft.
Rotfichten sind oft preiswerter als die anderen Sorten, ihre Nadeln pieksen allerdings.
Durchschnittliche Kosten für einen Weihnachtsbaum
Der Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger spricht von 18 bis 23 Euro pro Meter Nordmanntanne.
Baumärkte sind günstiger als die Weihnachtsbaumhändler am Straßenrand. Angemessene Preise bieten auch die Forstämter. Zudem sind die Bäume, wenn man sie selbst aussuchen und schlagen kann, frisch.
So bleibt der Weihnachtsbaum lange frisch
Damit der Baum auch bis zum Fest frisch bleibt, sollte man ihn aus dem Netz auspacken und im Freien, im Schatten, lagern. Wenn der Baum etwas Regen abbekommt und mit dem Stamm in einem Eimer mit Wasser steht, ist er ausreichend versorgt.
Beim Einfügen in den Weihnachtsbaumständer sollte man ihn im unteren Bereich unbedingt nochmal zwei bis drei Zentimeter kürzen, damit die Zellen wieder geöffnet sind. Sie sind verharzt durch die lange Lagerung. So kann der Baum wieder frisches Wasser ansaugen.
Alternativen zum Weihnachtsbaum
Inzwischen suchen einige nach Alternativen zum klassischen Weihnachtsbaum: Seit zwei Jahren bietet zum Beispiel Thomas Müller, ein Handwerker aus Mainz, in seinem Startup "Weihnachtsbaumfreunde" Bäume im Topf zum Kaufen und auch zum Mieten an. Das kostet etwa 48 bis 63 Euro pro Baum.
Wenn die Weihnachtszeit vorbei ist, hat er alle Hände voll zu tun, denn er muss sich intensiv um die zurückgegebenen Bäume kümmern.
Wird ein Weihnachtsbaum aus der Kultur ausgraben und mit Wurzelballen verkauft, dann hat er Wurzelverlust zu verkraften. Im geheizten Haus ist er zusätzlichem Stress ausgesetzt. Wird er dann wieder ausgepflanzt, überlebt das nur etwa die Hälfte der Bäume.