Sie sind beliebt wie nie: pflanzliche Fleischalternativen. Im Supermarktregal lachen uns zahlreiche Produkte an und auch für´s Grillen ist die Auswahl an vegetarischen Alternativen mittlerweile beachtlich. Doch was taugen Tofuwürstchen und Seitanburger? Wir haben uns die vegetarischen Lifestyle-Produkte genauer angeschaut.
Das steckt drin in den vegetarischen Grillprodukten
In der Hauptzutat bestehen die Fleischersatzprodukte beispielsweise aus Linsen, Lupinen, Erbsen oder dem Weizeneiweiß Seitan. Soja ist jedoch meistens der Hauptbestandteil. Der Anbau dieser Hülsenfrucht wird kritisch gesehen. In den vergangenen 50 Jahren stieg die Sojaproduktion um das Zehnfache an. Dafür wurden große Flächen Regenwald in Acker umgewandelt. Wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen ging verloren.
Laut WWF werden rund 80 Prozent der Sojabohnen für Tierfutter verwendet. Wer Sojaprodukte isst, trägt letztendlich also deutlich weniger zur Regenwaldabholzung bei als jemand, der Fleisch isst. Wer sich nachhaltig ernähren möchte, sollte jedoch darauf achten, dass die verarbeiteten Sojabohnen aus Europa stammen. Bei Bio-Produkten muss die Herkunft auf der Verpackung aufgeführt sein.
Manche Fleischersatzprodukte haben als Zutat Eiweißpulver, teilweise sogar mit einem Anteil von bis zu zehn Prozent. Die meisten Produzenten von Fleischersatzprodukten geben an, dass die Eier dafür aus Freilandhaltung stammen. Dennoch sei ihr Einsatz im Hinblick auf das Tierwohl kritisch zu sehen, meinen Experten der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Häufig sei der Ausgang zum Freiland für die Hühner nicht gut zugänglich und nicht artgerecht gestaltet.
So gesund sind vegetarische Grillprodukte
Für eine gesunde Lebensweise empfiehlt die deutsche Gesellschaft für Ernährung, nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche zu essen.
Doch auch die vegetarischen Alternativen sollten nicht zu häufig auf dem wöchentlichen Speiseplan stehen: Durch die starke Verarbeitung der Hauptzutat sind meist nur noch wenige Nährstoffe enthalten. Um Geschmack zu erzeugen, beinhalten die Produkte außerdem meist auch zu viel Salz und Zucker. Laut Verbraucherzentrale sind die Produkte somit ähnlich zu bewerten wie verarbeitete Fleischprodukte.
Ein positiver Aspekt der Ernährung mit Fleischersatzprodukten: Man nimmt in der Regel viele pflanzliche Proteine zu sich.
Im Juni 2021 hat die Zeitschrift "Ökotest" vegetarische und vegane Bratwürstchen untersucht. Die meisten bekamen die Note "ungenügend". Denn im Labor fanden die Lebensmittelchemiker in 18 der 20 untersuchten Würstchensorten Mineralölrückstände. Laut der Hersteller seien es meist Schmierfette an den Maschinen, die die Ware kontaminierten. Mineralöle sind ein gesundheitliches Problem, weil sie sich in der Leber und Lymphknoten anreichern können. Einige Mineralöle sind auch krebserregend.
Süßkartoffel-Steaks
Süßkartoffel-Steaks
Diese Alternativen gibt es zu Fleischersatzprodukten
Am gesündesten und nachhaltigsten ist es, sein Grillgut selbst zuzubereiten. Festere Gemüsesorten, Kartoffeln und Süßkartoffeln lassen sich besonders gut grillen. Den eher geschmacksneutralen Tofu sollte man vor dem Grillen würzig marinieren und die Soße am Besten mehrere Stunden einziehen lassen.