Hilfreich, lästig - oder überflüssig?

Reizthema Mund-Nasenschutz-Maske

Stand

An ihr scheiden sich die Geister: Die Mund-Nasenschutz-Maske. Für die einen ist sie ein Zeichen der Solidarität und ein Schutz, für die anderen pure Schikane und eine Last.

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Die Maske prägt unseren Alltag

Die Mund-Nasenschutz-Maske ist zum Symbol für die Corona-Pandemie geworden und zugleich ein wirksames Mittel, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Sie ist Pflicht in Geschäften, in der Bahn, im Flieger, in der Gastronomie und in Gemeinschaftsbereichen der Schulen. Überall dort, wo man sich nahekommt und mit dem Coronavirus anstecken kann, ist sie ein Muss.

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Sie soll vor allem das Gegenüber vor einer Ansteckung schützen, ist also ein Zeichen der Solidarität. Doch nicht alle Masken schützen gleich gut:

Stoff- oder sogenannte Community-Masken
sind medizinisch nicht geprüft. Beim Schutz vor Viren gibt es hier erhebliche Unterschiede, er ist abhängig von der Dichte des Stoffes und ob dieser einfach oder doppellagig vernäht wurde. Die Filterleistung der Stoffmasken kann von 16 Prozent bei dünnem Material bis hin zu sogar 80 bis 90 Prozent gehen. Stoffmasken sollten nicht durchfeuchten, dann verlieren sie ihre Barrierefunktion. Zudem müssen sie regelmäßig bei 60 Grad gewaschen werden.

OP-Masken
entsprechen einer medizinischen DIN-Norm, sind meist EU-weit zugelassen und haben eine Filterleistung von mehr als 90 Prozent.

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Etwa 800.000 gefälschte Masken sind an die Länder veteilt worden (Symbolbild)
Etwa 800.000 gefälschte Masken sollen an die Länder verteilt worden sein, ein Teil davon auch an Baden-Württemberg (Symbolbild). Bild in Detailansicht öffnen
Ausgediente Masken kommen in den Restmüll.
Ausgediente Masken kommen in den Restmüll. Bild in Detailansicht öffnen

FFP2- und FFP3-Masken
sind ebenfalls medizinisch getestet und haben eine Filterleistung von mindestens 95 Prozent, je nach Hersteller können sie auch fast 100 Prozent erreichen. Sie werden meist im Krankenhaus bei hohen Ansteckungsgefahren verwendet. Sie sollten von Risiko-Patienten getragen werden, weil sie auch einen hohen Selbstschutz bieten. Mit ihnen ist das Atmen allerdings viel schwerer als mit den OP-Masken. Es gibt auf dem Markt eine ganze Reihe von Masken, deren Schutz durch Studien nicht geklärt oder eingeschränkt ist:

Plastikvisiere
zum Beispiel sollte man in der Öffentlichkeit nur zusammen mit einer Stoff- oder OP-Maske tragen.

FFP2 oder FFP3-Masken
mit Filter schützen nur den Träger.

Masken mit Nanosilber
lösen Warnungen der Apothekenzeitung aus, mit Berufung auf das Bundesamt für Risikoforschung vor ungeklärten Risiken.

So trägt man Masken richtig

Jede Maske nutzt nur dann als Virenschutz, wenn man sie richtig trägt. Sie muss Mund und Nase bedecken und eng anliegen, damit keine Leckagen entstehen.

  • OP-Masken sollten nicht länger als einen Tag getragen werden.
  • Durchfeuchtete Masken müssen ausgetauscht werden.
  • Stoffmasken müssen regelmäßig bei 60 Grad gewaschen werden.

Mittlerweile wird bei uns im Land kontrolliert, ob die Maske an öffentlichen Orten richtig getragen wird. In Rheinland-Pfalz sind 50 Euro fällig, wenn man gegen die Maskenpflicht verstößt.

Übrigens:
nach einer neuen Theorie von US-Forschern soll das Tragen von Alltagsmasken sogar helfen, gegen das Virus immun zu werden. Der Ansatz dahinter: wenn ein Infizierter durch die Maske nur wenige Corona-Viren ausatmet und man selber durch die Maske nur eine geringe Virenlast einatmet, kann man Antikörper entwickeln, ohne einen schweren Krankheitsverlauf zu bekommen.

Fazit

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Autor/in
SWR Fernsehen