Intensiver Geruch, toller Geschmack

Das Geheimnis guter Gewürzmischungen

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Ob indisch, japanisch oder mexikanisch - mit Gewürzmischungen holt man sich - so das Versprechen - den Geschmack der großen weiten Welt auf den Teller.

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Gewürzmischungen peppen einfache Gerichte auf und bringen dabei überraschende, komplexe Aromen in die Gerichte. Doch gilt es, beim Einkauf das ein oder andere zu beachten:

Diese Gewürzmischungen gibt es

Neben landestypischen Mischungen - wie etwa indischen, italienischen oder thailändischen - gibt es auch Gewürzmischungen für Gerichte wie Spaghetti, Brathähnchen oder Rührei.

Die Gewürzmischung gibt es sowohl zu günstigen Discount-Preisen von bekannten Marken im mittleren Preissegment, bis hin zu neuen Marken und Produkten zu gehobenen Preisen. Manche sind grobkörnig, andere eher fein gemahlen.

Daran erkennt man gute Gewürzmischungen

Christian Ganser ist ein Liebhaber ausgefallener Gewürze. In der Gewürzmanufaktur "Pfeffersack & Söhne" in Koblenz entwickelt er auch eigene Kreationen.

Gewürzspezialist Christian Ganser
Gewürzspezialist Christian Ganser weiß, worauf es bei der richtigen Mischung ankommt.

"Eine tolle Gewürzmischung erkennt man schon beim Öffnen. Sie muss kräftige Farben haben, die Gewürze müssen sauber sein und im Idealfall schon unzerstoßen und grob gut riechen."

Gemahlene Gewürzmischungen lassen eher geminderte Qualität erwarten. Ihr Geschmack und Aroma verfliegen schneller. Deshalb ist auch die geschmackliche Nachhaltigkeit geringer.

Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft den Salzgehalt. Vor allem bei billigen Gewürzmischungen handelt es sich meist um Gewürzsalze, ihr Salzanteil liegt deutlich über 40 Prozent. Echte Gewürzmischungen enthalten weniger als 40 Prozent Salz und müssen mindestens zu 60 Prozent aus pflanzlichen Gewürzen bestehen.

Das macht sich natürlich auch im Preis bemerkbar, so der Gewürzexperte:

"Je höher der Anteil an Salz, desto günstiger sind die Zutaten im Einkauf. Ein Gewürz wie Pfeffer oder Muskatnuss kostet das 100- bis 200-fache von Meersalz im Einkauf."

Auch lohnt ein Blick auf die Zusammensetzung der Kräuter. Für "Kräuter der Provence" gibt es zum Beispiel keine standardisierte Mischung.

Für den Gewürzkenner Christian Ganser sind für das volle Geschmackserlebnis zwei Kräuter besonders wichtig, die in einigen der Mischungen ganz fehlen:

  • Lavendelblüte, typisch für die Provence
  • Französischer Estragon, der eine deutliche Süßholznote und eine gewisse Frische mit sich bringt

Vieles ist und bleibt allerdings Geschmackssache.

Das kosten Gewürzmischungen

Gewürzsalze sind in der Regel günstig, weil sie zu 60 Prozent aus Salz bestehen. Für echte Gewürzmischungen kann man dagegen schon mal 20 bis 30 Euro für 100 Gramm ausgeben.

Am Beispiel "Kräuter der Provence" wird klar: die Preisspanne ist enorm. Das günstigste Produkt kostet nur drei Euro. Die auch im Supermarkt vertriebene Marke "Just Spices" hingegen mehr als 20 Euro. Es handelt sich hierbei aber auch um eine hundertprozentige Gewürzmischung, ohne Salz und Zucker.

Für unseren Gewürzexperten ist der hohe Preis gerechtfertigt, denn Lavendel liegt preislich beim Vier- bis Fünffachen von Rosmarin oder Thymian. Estragon ist zwei bis dreimal so teuer wie die beiden Gewürze. Und das treibt den Preis der Gewürzmischung in die Höhe.

Bei den billigeren Angeboten fehlen die beiden teureren Kräuter.

So kann man Gewürze selber mischen

Es gibt einige Möglichkeiten, Gewürzmischungen selber herzustellen. Für Süßspeisen beispielsweise ist es oft günstiger, Rohrzucker und Zimt im Verhältnis von 95:5 selber zu mischen, also 95 Gramm Zucker zu 5 Gramm Zimt.

Aber auch Gemüsebrühe - im Prinzip ja eine Gewürzmischung - kann man selbst herstellen. Vor allem, wenn man auf künstliche Zusatzstoffe verzichten möchte. Die sind nämlich oft in den Fertigmischungen enthalten.

Diese Kräuter kann man selber haltbar machen

Wer gerne mit frischen Kräutern kocht, hat im Sommer eine reiche Auswahl:

Schnittlauch - Basilikum - Petersilie - Bärlauch - Dill - Koriander - Liebstöckel - Bohnenkraut - Salbei - Minze - Zitronenmelisse - Oregano - Thymian

Diese Kräuter eignen sich alle hervorragend zum Trocknen und behalten so ihr volles Aroma.

Außerdem lassen sie sich gut küchenfertig in Eiswürfelbehältern - etwa aus Silikon - vorportionieren.

  • Hierzu die einzelnen Fächer zu zwei Dritteln mit den gehackten Kräuter füllen. Anschließend Wasser dazugeben und einfrieren.
  • Die gefrorenen Kräuterwürfel können später zum Essen gegeben und kurz mitgegart werden, bis sie aufgetaut sind.
  • Statt mit Wasser, kann man die Kräuter in der Eiswürfelform auch mit Olivenöl auffüllen und einfrieren. Je nach Bedarf auftauen.
  • Der Vorteil hierbei: Die Kräuter-Öl-Würfel lassen sich hervorragend zum Braten nutzen.

Fazit

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Autor/in
SWR Fernsehen