In Norwegen, in den Niederlanden oder den USA wird es aus dem Boden geholt, das Erdgas, auf das wir alle so dringend angewiesen sind. Tausende Kilometer lange Pipelines bringen es nach Deutschland und in Millionen Haushalte. Doch bis das Gas unser Haus wärmt, unseren Strom erzeugt oder als Kraftstoff den Verkehr fließen lässt, muss der fossile Energieträger viele Hürden nehmen.
Erdgas wird aus Tiefen von mehreren Kilometern nach oben befördert. In der Aufbereitung wird ihm vor allem Wasser entzogen. Aber auch andere Substanzen, beispielsweise Schwefelwasserstoff, müssen abgetrennt werden. Danach gelangt das aufbereitete Erdgas über mächtige Rohrleitungen in die abnehmenden Länder.
In Deutschland angekommen, transportiert ein umfassendes Pipelinenetz den Energierohstoff weiter in die jeweiligen Regionen. Die unterirdischen Leitungen haben einen Durchmesser von zum Teil mehr als einem Meter. Ihre Gesamtlänge beläuft sich auf 40.000 Kilometer – und das ist nur die Länge der Fernleitungspipelines. Rechnet man die Länge des gesamten Gasnetzes in Deutschland zusammen, kommt man auf eine Länge von über 500.000 Kilometer.
Transportdruck von bis zu 100 Bar
Das Gas wird mit einem Druck von bis zu 100 Bar durch das Netz transportiert. Der Gasdruck in den Pipelines nimmt allerdings mit der Zeit ab und damit auch die Fließgeschwindigkeit. Verdichter – bzw. Kompressorstationen erhöhen in regelmäßigen Abständen den Transportdruck wieder. So fließt das Gas Kilometer für Kilometer von der Stelle mit dem höheren Druck weiter zur Stelle mit niedrigerem Druck.
In den Regionen angekommen, kümmern sich regionale Netzbetreiber um die Verteilung und um den Transport zum Endkunden. Damit alles reibungslos funktioniert, wird in Leitwarten überall in Deutschland die Erdgasversorgung gesteuert. Zudem werden die Leitungen unter der Erde regelmäßig kontrolliert und ausgebessert. Eine Leistung der Netzbetreiber, für die die zahlreichen Gasanbieter aufkommen.
Konditionen variieren, je nach Gasversorger
Um die letzte Hürde auf dem Weg zum Endkunden passieren zu können, wird der Druck des Gases im Leitungsnetz verringert. Mit gerade mal 30 Milibar kommt Erdgas dann in den Haushalten an. Die Endkunden beziehen übrigens alle dasselbe Gas, auch wenn die Preise und Konditionen für die Haushalte je nach Gasversorger variieren.
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