Verschiedene Melonensorten liegen auf einem dunkelbraunen Holzuntergrund.

Inhaltsstoffe und Rezepte

Wassermelone und Zuckermelone - so vielseitig und gesund

Stand
Autor/in
Stefanie Waldschmidt
Martin Küstermann
Onlinefassung
Sola Hülsewig
Heidi Keller

Melonen sind süß, obwohl sie wenig Zucker enthalten - und daher erfrischend und gesund. Tipps und leckere Rezeptideen - auch für Melonenkerne und -schale.

Die Wassermelone kennt fast jeder. Aber es gibt noch viel mehr Melonensorten. Melonen werden in zwei Gruppen unterteilt: Wassermelonen und Zuckermelonen.

Alle sind Kürbisgewächse, wie zum Beispiel auch Gurken. Mit ihnen sind Zuckermelonen sogar näher verwandt als mit der Wassermelone.

Die süßen Früchte werden bereits seit mehreren tausend Jahren kultiviert. Wassermelonen kannte man schon im alten Ägypten, die Herkunft der Zuckermelone vermutet man in Asien. Später verbreiteten sie sich auch im Europäischen Mittelmeerraum.

Wassermelone - das Wichtigste

Wassermelonen gibt es mit rotem und mit gelbem Fruchtfleisch. Ihr Name verspricht nicht zu viel: Mit 95 Prozent Wasser ist die Frucht ein richtiger Durstlöscher und hat wenige Kalorien.

Die Wassermelone ist zudem eine wahre Nährstoffbombe. Die Kürbisfrucht enthält beispielsweise

  • eine Aminosäure, die blutdrucksenkend wirkt, das Citrullin,
  • den roten Farbstoff Lycopin, der positiv für das Immunsystem und entzündungshemmend ist,
  • viele Mineralstoffe, besonders das essenzielle Kalium.

Vitamin C stärkt unter anderem das Immunsystem. Folat, auch bekannt als Folsäure, ist wichtig für das Wachstum und die Teilung menschlicher Zellen.

Dabei sind in den kleineren Früchten die Vitamine und Nährstoffe konzentrierter vorhanden, weil der Wassergehalt geringer ist.

Woran erkenne ich eine gute Wassermelone?

Beim Kauf von Wassermelonen sollte man darauf achten, ein einigermaßen frisch geerntetes, reifes Exemplar zu erwischen. Die Frucht reift bei der Lagerung zwar nach, nimmt aber nicht mehr an Süße zu – sie wird nur weicher und saftiger.

Gut zu wissen: Haben Wassermelonen auf der grünen Schale einen gelben Fleck, spricht das dafür, dass die Melone auf dem Feld reifen konnte - statt unreif geerntet worden zu sein. Der gelbe Fleck ist nämlich die Stelle, mit der die Melone auf der Erde lag.

Achtung: Ist dieser Fleck sehr intensiv gelb, ist die Melone möglicherweise schon überreif.

Tipp: Um wirklich perfekt gereifte Früchte im Laden zu erkennen, sollte man auf die Wassermelone klopfen. Ist der Ton dumpf und dunkel, ist die Melone optimal reif. Klingt sie beim Klopfen allerdings metallisch, deutet das darauf hin, dass sie schon überreif ist.

Besonders gesund: Melonenkerne

Die Kerne der Wassermelone werden meistens ausgespuckt. Dabei handelt es sich um kleine Kraftpakete, die sehr gute Eiweiße und Fette und zudem wichtige Ballaststoffe enthalten. Also gerne mitessen, aber richtig zerkauen.

Tipp: Man kann die Melonenkerne auch trocknen lassen, in der Pfanne rösten und etwas salzen. So machen sie sich zum Beispiel gut auf einem Salat. Eine leckere und besondere Alternative zu den bekannten Kürbis- oder Sonnenblumen-Kernen.

Kann man Wassermelonen in Deutschland anbauen?

Grundsätzlich lassen die klimatischen Bedingungen zumindest in Süddeutschland den Anbau von Wassermelonen mittlerweile zu. So baut beispielsweise auch Sascha Pfaff am Fuße des Schwarzwalds bei Baden-Baden das Kürbisgemüse an, dort wo sich normalerweise Weinreben ranken.

Der Winzer erntet seit drei Jahren in einem ehemaligen Weinberg tausende Melonen pro Saison. Pfaff sagt: "Wassermelone möchte eigentlich das selbe Klima wie die Weinrebe auch." Am liebsten hat sie es noch etwas wärmer.

Melonen wachsen bei ihm auch im Folientunnel. Pfaff erklärt: "Im Vergleich zum Freiland haben wir hier bessere Bedingungen. Wir haben keinen Regen hier drin. Wir haben, sobald die Sonne rauskommt, mehr Wärme. Daher sind die Pflanzen schon weiter voraus."

Etwa 100 Tage brauchen seine Melonen von der Aussaat bis zur Ernte. Zum Wachsen benötigen die Früchte also viel Wasser und Wärme. Andere Melonenbauern verlegen auch Bewässerungsschläuche auf dem Acker und Folie, die den Boden feucht hält, Wärme speichert und Beikräuter unterdrückt.

Wassermelonen aus dem eigenen Garten

Auch im heimischen Garten lassen sich hierzulande Wassermelonen ziehen. Voraussetzung: Man verfügt über einen sonnigen und windgeschützten Platz im Freien. Die Pflanzen lieben warme Temperaturen zwischen 25 und 35 Grad.

Auch zuhause kann man eine Mulchfolie oder Beetfolie auslegen – diese sollte allerdings nach dem Gebrauch vollständig entfernt und möglichst häufig benutzt werden, um die Umwelt nicht zu stark zu belasten. Denn der zunehmende Einsatz von Plastikfolien in der Landwirtschaft ist durchaus problematisch.

Alles Wichtige zur Zuckermelone

Eine Biene sitzt auf einem Stückchen Honigmelone, die eine hellgelbe, glatte Schale hat. Alles Wissenswerte zu Zuckermelonen, Wassermelonen, Galia-, Netzmelone und Cantaloupe
Die bekannteste Zuckermelone ist die Honigmelone. Zu erkennen, ob sie richtig reif ist, ist bei Honigmelonen gar nicht so einfach. Hier ein paar Indizien: Eine reife Honigmelone riecht aromatisch, nicht säuerlich. Auch auf das Gewicht kann man hier achten: Je reifer, desto schwerer ist die Honigmelone. Reife Melonen duften durch die Schale hindurch und geben bei Druck leicht nach. Bild in Detailansicht öffnen
Hand mit Messer schneidet innen grüne, außen blassgelbe Galiamelone auf. Alles Wissenswerte zu Honigmelonen, Zuckermelonen, Wassermelonen, Galia-, Netzmelone und Cantalup
Zu den beliebtesten Zuckermelonen gehört auch die Galia. Sie stammt aus Israel und wird wegen ihrer netzartigen Schale auch Netzmelone genannt. Ist sie richtig reif, wird die grünliche Schale gelblich-orange. Reife Früchte erkennt man daran, dass das Netz schon stark runzelig ist. Wenn das Netz noch glatt ist, ist das ein Zeichen von Unreife. Galiamelonen reifen auch zu Hause nicht mehr nach. Bild in Detailansicht öffnen
Aufgeschnittene Cantaloupe-Melone mit orangenem Fruchtfleisch und gerippter Schale. Alles Wissenswerte zu Honigmelonen, Zuckermelonen, Wassermelonen, Galia-, Netzmelone und Cantaloupe
Die Cantaloupe-Melone ist etwa so groß wie ein Handball. Ihre Schale ist stark gerippt und mit einer netzartigen Struktur überzogen. Innen ist sie orange. Ihren Namen hat die Frucht von der italienischen Kleinstadt Cantalupo. Dort wurde sie um 1700 das erste Mal angepflanzt. Heute stammt die Melone vor allem aus Spanien, Frankreich und Italien. Die besonders süße und aromatische Charentais-Melone ist eine Unterart der Cantaloupe. Bild in Detailansicht öffnen

Zuckermelonen enthalten fast doppelt so viele Kalorien wie Wassermelonen. Grund ist der hohe Fruchtzuckeranteil. Die gesunden Inhaltsstoffe sind ähnlich wie bei der Wassermelone.

Auch die Kerne der Zuckermelone sind essbar und gesund - wie bei der Wassermelone.

Reife Zuckermelonen erkennen

Bei Zuckermelonen ist es besonders wichtig, ein wirklich reifes Exemplar zu erwischen. Häufig werden Melonen aus dem Ausland in unreifem Zustand geerntet, weil sie sich dann besser transportieren lassen. Der Geschmack und das Aroma von vollreifen Früchten stellt die unausgereiften Exemplare aber bei Weitem in den Schatten.

Um eine reife Zuckermelone zu erkennen, ist nicht das Ohr, sondern vor allem die Nase gefragt. Ist der Geruch der Frucht aromatisch, ist die Zuckermelone reif und schmeckt auch lecker. Wenn sie etwas säuerlich duftet, lässt man sie dagegen besser liegen.

Ein weiteres Indiz für die optimale Reife ist das Gewicht: Bei gleicher Größe sind reife Melonen schwerer als unreife.

Auch Zuckermelonen werden übrigens mittlerweile in Deutschland angebaut – mit entsprechend kürzeren Transportwegen und Lagerzeiten.

Rezepte mit Melone

Melonen eignen sich nicht nur für Süßspeisen, sondern hervorragend auch für Salate und Drinks. Anstatt sie nur pur zu essen oder mit Süßem zu kombinieren, kann man die verschiedenen Sorten der Kürbisfrucht beispielsweise mit salzigem Käse kombinieren.

Die einfachste Variante: Melone - egal, ob Zucker- oder Wassermelone - würfeln, Schafskäse zugeben und nach Belieben würzen.

Hier zwei raffinierte Rezepte für einen sommerlichen Melonen-Salat und einen erfrischenden Melonen-Smoothie von Profikoch Eberhard Braun aus Stuttgart:

Sommer-Salat Wassermelonen-Gurkensalat mit Schafskäse und Minze

Koch Erberhard Braun zeigt: Salat kann auch besonders sein. Gerade im Sommer überzeugt dieser Wassermelonen-Gurken-Salat mit seiner Leichtigkeit - und schnell gemacht ist er auch.

Gesunde Sommer-Erfrischung Eisgekühlter Wassermelonen-Gurken-Smoothie mit Minze

Zur Erfrischung muss es nicht unbedingt immer der Softdrink aus dem Supermarkt sein. Eine gesunde Alternative: Dieser Smoothie aus Gurken und Wassermelonen. Für Pepp sorgt zusätzliche Minze, Zitronen bzw. Limetten sorgen für einen leicht saueren Nebengeschmack.

Überraschend: Rezepte für das weiße Fruchtfleisch der Wassermelone

Was viele nicht wissen: Auch das weiße Fruchtfleisch der Wassermelone, das zwischen dem roten Fruchtfleisch und der dunkelgrünen, harten Schale sitzt, ist essbar, schmeckt gut und ist gesund. Es lässt sich ähnlich verwenden wie Gurken.

Der weiße Teil der Wassermelonenschale kann zum Beispiel in diesem Rezept von Ernährungswissenschaftlerin Dagmar von Cramm für Kichererbsenpuffer super verwertet werden - anstatt die Schale wegzuwerfen. Der schnelle, scharfe Dipp aus Fruchtfleisch und Ajvar passt auch zu anderen Gerichten.

Rezept Kichererbsenpuffer mit Melonenschale und Melonen-Dipp

Kichererbsenpuffer mit Melonen-Dipp sind ein leckeres Gericht für warme Sommertage. Das Rezept eignet sich perfekt, um auch die Schale der Wassermelone zu verwerten.

Marktcheck SWR

Oder man legt die weiße Melonenschale einfach ein - mit Weißweinessig, Zucker und Gewürzen - als außergewöhnliche Beilage auf dem Teller oder als Bestandteil im Salat:

Gazpacho mit Zuckermelone - Topping mit Melonenkernen

Die Ernährungswissenschaftlerin Dagmar von Cramm kennt auch ein leckeres, schnelles Zuckermelonen-Rezept mit Frischkäse für eine eisgekühlte Suppe. Crunchy wird es durch geröstete Melonenkerne und Mandeln mit Rosmarin:

Müssen Diabetiker auf Wassermelonen verzichten?

Im Internet wird immer wieder behauptet, dass Melonen gefährlich für Diabetiker sind, weil sie einen hohen sogenannten Glykämischen Index haben. Zu Recht? Ein Verbot muss nicht sein. Die Marktcheck-Ernährungsexpertin Sabine Schütze erklärt, was Sache ist:

Glykämischer Index Kalorienarme Wassermelonen - ein Diabetes-Schreck?

Wassermelonen haben nur wenige Kalorien. Trotzdem wird Diabetikern oft geraten, sie zu meiden, weil sie einen hohen Glykämischen Index haben. Ein Verbot muss aber gar nicht sein.

Mehr Infos zu Melonen und mehr sommerliche Rezepte

Stand
Autor/in
Stefanie Waldschmidt
Martin Küstermann
Onlinefassung
Sola Hülsewig
Heidi Keller