Die Wassermelone kennt fast jeder. Aber es gibt noch viel mehr Melonensorten. Melonen werden in zwei Gruppen unterteilt: Wassermelonen und Zuckermelonen.
Alle sind Kürbisgewächse, wie zum Beispiel auch Gurken. Mit ihnen sind Zuckermelonen sogar näher verwandt als mit der Wassermelone. Botanisch betrachtet sind Melonen deshalb auch ein Gemüse.
Melonen werden bereits seit mehreren tausend Jahren kultiviert. Wassermelonen kannte man schon im alten Ägypten, die Herkunft der Zuckermelone vermutet man in Asien. Später verbreiteten sie sich auch im Europäischen Mittelmeerraum.
Wassermelone - das Wichtigste in puncto Gesundheit
Wassermelonen gibt es mit rotem und mit gelbem Fruchtfleisch. Ihr Name verspricht nicht zu viel: Mit 95 Prozent Wasser ist die Frucht ein richtiger Durstlöscher und hat wenige Kalorien.
Die Wassermelone ist eine wahre Nährstoffbombe. Die Kürbisfrucht enthält beispielsweise
- eine Aminosäure, die blutdrucksenkend wirkt, das Citrullin
- den roten Farbstoff Lycopin, ein sekundärer Pflanzenstoff, der positiv für das Immunsystem und entzündungshemmend ist
- viele Mineralstoffe, besonders das essenzielle Kalium
- Vitamin C stärkt das Immunsystem, ist ein Antioxidans, das freie Radikale fängt und hilft, z.B. Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern
- Vitamin A ist wichtig für Haut- und Augengesundheit
- Folat, auch bekannt als Folsäure, ist wichtig für das Wachstum und die Teilung menschlicher Zellen, auch in der Schwangerschaft
Je reifer die Melone, umso höher ist auch der Nährstoffgehalt. Dabei sind in kleineren Melonen die Vitamine und Nährstoffe konzentrierter vorhanden, weil der Wassergehalt geringer ist.
Wassermelonen sind gut für den Cholesterinspiegel
Professor Mathias Faßhauer, Institut für Ernährungswissenschaft in Gießen, erklärt, Studien zeigten, dass nach dem Genuss von Wassermelone der Blutzuckerspiegel eher langsam ansteigt, dass auch Fettstoffwechsel-Parameter sich eher verbessern, dass der systolische Blutdruck ein wenig sinkt. Hinzu kommt: "Wir haben Hinweise, dass das sogenannte LDL-Cholesterol sich erniedrigt."
Faßhauer geht davon aus, wenn jemand viel L-Citrullin zu sich nimmt - etwa in Form von gesunder Melone - dass sich dann "Gefäße eher erweitern und damit eher die Herz-Kreislauf-Gesundheit gefördert wird". Citrullin steckt vor allem in der weißen Schale der Wassermelone.
Reife: Woran erkenne ich eine gute Wassermelone?
Beim Kauf von Wassermelonen sollte man darauf achten, ein einigermaßen frisch geerntetes, reifes Exemplar zu erwischen. Die Melone reift bei der Lagerung zwar nach, nimmt aber nicht mehr an Süße zu – sie wird nur weicher und saftiger.
Gut zu wissen: Haben Wassermelonen auf der grünen Schale einen gelben Fleck, spricht das dafür, dass die Melone auf dem Feld reifen konnte - statt unreif geerntet worden zu sein. Der gelbe Fleck ist nämlich die Stelle, mit der die Melone auf der Erde lag. Achtung: Ist dieser Fleck sehr intensiv gelb, ist die Melone möglicherweise schon überreif.
Tipp: Um wirklich perfekt gereifte Früchte im Laden zu erkennen, sollte man auf die Wassermelone klopfen. Ist der Ton dumpf und dunkel, ist die Melone optimal reif. Klingt sie beim Klopfen allerdings metallisch, deutet das darauf hin, dass sie schon überreif ist.
Kann man Wassermelonen in Deutschland anbauen?
Grundsätzlich lassen die klimatischen Bedingungen zumindest in Süddeutschland den Anbau von Wassermelonen mittlerweile zu. So baut beispielsweise auch Sascha Pfaff am Fuße des Schwarzwalds bei Baden-Baden das Kürbisgemüse an, dort wo sich normalerweise Weinreben ranken.
Der Winzer erntet seit drei Jahren in einem ehemaligen Weinberg tausende Melonen pro Saison. Pfaff sagt: "Wassermelone möchte eigentlich das selbe Klima wie die Weinrebe auch." Am liebsten hat sie es noch etwas wärmer.
Melonen wachsen bei ihm auch im Folientunnel. Pfaff erklärt: "Im Vergleich zum Freiland haben wir hier bessere Bedingungen. Wir haben keinen Regen hier drin. Wir haben, sobald die Sonne rauskommt, mehr Wärme. Daher sind die Pflanzen schon weiter voraus."
Etwa 100 Tage brauchen seine Melonen von der Aussaat bis zur Ernte. Zum Wachsen benötigen die Früchte also viel Wasser und Wärme. Andere Melonenbauern verlegen auch Bewässerungsschläuche auf dem Acker und Folie, die den Boden feucht hält, Wärme speichert und Beikräuter unterdrückt.
Wassermelone aus dem eigenen Garten
Auch im heimischen Garten lassen sich hierzulande Wassermelonen ziehen. Voraussetzung: Man verfügt über einen sonnigen und windgeschützten Platz im Freien. Die Pflanzen lieben warme Temperaturen zwischen 25 und 35 Grad.
Auch zuhause kann man eine Mulchfolie oder Beetfolie auslegen – diese sollte allerdings nach dem Gebrauch vollständig entfernt und möglichst häufig benutzt werden, um die Umwelt nicht zu stark zu belasten. Denn der zunehmende Einsatz von Plastikfolien in der Landwirtschaft ist durchaus problematisch.
Alles Wichtige zur Zuckermelone
Zuckermelonen enthalten fast doppelt so viele Kalorien wie Wassermelonen. Grund ist der hohe Fruchtzuckeranteil. Die gesunden Inhaltsstoffe sind ähnlich wie bei der Wassermelone.
Auch die Kerne der Zuckermelone sind essbar und gesund - wie bei der Wassermelone.
Zuckermelonen - die bekanntesten Sorten
Gesundheit: Unterschiedliche Inhaltsstoffe je nach Melonensorte
Zuckermelonen enthalten etwas mehr Ballaststoffe als Wassermelonen – gut für die Darmgesundheit. Ballaststoffe haben laut Professor Faßhauer verschiedene positive Wirkungen: eine bessere Stuhlregulierung und die Blutzuckerwerte steigen langsam an, weil die Verdauung, der Blutzucker verzögert wird.
In Honigmelonen steckt neben den zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen auch Folat, das eine wichtige Rolle spielt bei der Bildung von roten Blutkörperchen. Bei Folat-Mangel kommt es zu einer sogenannten Anämie. Faßhauer betont: "Die zweite wichtige Wirkung ist, dass es bei Schwangeren beim heranwachsenden Fötus sehr wichtig ist für die Bildung von neurologischen Strukturen."
Die Cantaloupe-Melone hat zudem Vitamin K, das für die Blutgerinnung benötigt wird. Die Galia-Melone ist eine Kreuzung aus Cantaloupe und Honigmelone und hat dieselben Nährstoffe.
Honigmelone und besonders die Galia enthalten beide Beta-Carotin - ein Antioxidans, das freie Radikale wegfängt, die Zellstrukturen schädigen können. Beta-Carotin kann vom Körper umgebaut werden in Vitamin A und wird deswegen als Provitamin A bezeichnet wird. Wer also Beta-Carotin ausreichend zu sich nimmt, kann darüber den Bedarf an Vitamin A decken.
Reife Zuckermelone erkennen
Bei Zuckermelonen ist es besonders wichtig, ein wirklich reifes Exemplar zu erwischen. Häufig werden Melonen aus dem Ausland in unreifem Zustand geerntet, weil sie sich dann besser transportieren lassen. Der Geschmack und das Aroma von vollreifen Früchten stellt die unausgereiften Exemplare aber bei Weitem in den Schatten.
Um eine reife Zuckermelone zu erkennen, ist nicht das Ohr, sondern vor allem die Nase gefragt. Ist der Geruch der Melone aromatisch, dann ist die Zuckermelone reif und schmeckt auch lecker. Wenn sie etwas säuerlich duftet, lässt man sie dagegen besser liegen.
Ein weiteres Indiz für die optimale Reife ist das Gewicht: Bei gleicher Größe sind reife Melonen schwerer als unreife.
Auch Zuckermelonen werden übrigens mittlerweile in Deutschland angebaut – mit entsprechend kürzeren Transportwegen und Lagerzeiten.
Besonders gesund: Melonenkerne
Die Kerne der Melone werden meistens ausgespuckt. Dabei handelt es sich um kleine Kraftpakete, die sehr gute Eiweiße und Fette und zudem wichtige Ballaststoffe enthalten. Also gerne mitessen, aber richtig zerkauen.
Tipp: Man kann die Melonenkerne auch trocknen lassen, in der Pfanne rösten und etwas salzen. So machen sie sich zum Beispiel gut auf einem Salat. Eine leckere und besondere Alternative zu den bekannten Kürbis- oder Sonnenblumen-Kernen.
Rezepte mit Melone
Melonen eignen sich nicht nur für Süßspeisen, sondern hervorragend auch für Salate und Drinks. Anstatt sie nur pur zu essen oder mit Süßem zu kombinieren, kann man die verschiedenen Sorten der Kürbisfrucht beispielsweise mit salzigem Käse kombinieren.
Die einfachste Variante: Melone - egal, ob Zucker- oder Wassermelone - würfeln, Schafskäse zugeben und nach Belieben würzen.
Hier zwei raffinierte Rezepte für einen sommerlichen Melonen-Salat und einen erfrischenden Melonen-Smoothie von Profikoch Eberhard Braun aus Stuttgart:
Sommer-Salat Wassermelonen-Gurkensalat mit Schafskäse und Minze
Koch Erberhard Braun zeigt: Salat kann auch besonders sein. Gerade im Sommer überzeugt dieser Wassermelonen-Gurken-Salat mit seiner Leichtigkeit - und schnell gemacht ist er auch.
Gesunde Sommer-Erfrischung Eisgekühlter Wassermelonen-Gurken-Smoothie mit Minze
Zur Erfrischung muss es nicht unbedingt immer der Softdrink aus dem Supermarkt sein. Eine gesunde Alternative: Dieser Smoothie aus Gurken und Wassermelonen. Für Pepp sorgt zusätzliche Minze, Zitronen bzw. Limetten sorgen für einen leicht saueren Nebengeschmack.
Überraschend: Rezepte für das weiße Fruchtfleisch der Wassermelone
Was viele nicht wissen: Auch das weiße Fruchtfleisch der Wassermelone, das zwischen dem roten Fruchtfleisch und der dunkelgrünen, harten Schale sitzt, ist essbar, schmeckt gut und ist gesund. Es lässt sich ähnlich verwenden wie Gurken.
Der weiße Teil der Wassermelonenschale kann zum Beispiel in diesem Rezept von Ernährungswissenschaftlerin Dagmar von Cramm für Kichererbsenpuffer super verwertet werden - anstatt die Schale wegzuwerfen. Der schnelle, scharfe Dipp aus Fruchtfleisch und Ajvar passt auch zu anderen Gerichten.
Rezept Kichererbsenpuffer mit Melonenschale und Melonen-Dipp
Kichererbsenpuffer mit Melonen-Dipp sind ein leckeres Gericht für warme Sommertage. Das Rezept eignet sich perfekt, um auch die Schale der Wassermelone zu verwerten.
Oder man legt die weiße Melonenschale ein - einfach mit Weißweinessig, Zucker und Gewürzen - als außergewöhnliche Beilage auf dem Teller oder als Bestandteil im Salat:
Alles verwerten Süß-sauer eingelegte Melonenschalen
Nicht wegwerfen, essbar! Melonenschalen sind eingelegt eine aparte Beilage – beispielsweise zu Vorspeise- oder Vesperplatten.
Gazpacho mit Zuckermelone - Topping mit Melonenkernen
Die Ernährungswissenschaftlerin Dagmar von Cramm kennt auch ein leckeres, schnelles Zuckermelonen-Rezept mit Frischkäse für eine eisgekühlte Suppe. Crunchy, knusprig, wird es durch geröstete Melonenkerne und Mandeln mit Rosmarin:
Rezept Melonen-Gazpacho mit Frischkäse und Mandeln
Das Melonen-Gazpacho ist eine fruchtige Erfrischung an heißen Tagen, gesund und einfach zuzubereiten!
Tipps: Melone lagern und aufbewahren
Frisch geschnittene Melonen sollten im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von drei bis vier Tagen verzehrt werden. Zeigen sie Anzeichen von Verderblichkeit, wie weiche Stellen, Schimmel oder unangenehmer Geruch, dann besser nicht mehr essen.
Müssen Diabetiker auf Wassermelonen verzichten?
Im Internet wird immer wieder behauptet, dass Melonen gefährlich für Diabetiker sind, weil sie einen hohen sogenannten glykämischen Index haben. Zu Recht? Ein Verbot muss nicht sein. Die Marktcheck-Ernährungsexpertin Sabine Schütze erklärt, was Sache ist:
Glykämischer Index Kalorienarme Wassermelonen - ein Diabetes-Schreck?
Wassermelonen haben nur wenige Kalorien. Trotzdem wird Diabetikern oft geraten, sie zu meiden, weil sie einen hohen Glykämischen Index haben. Ein Verbot muss aber gar nicht sein.