Die hellen Nächte hinterlassen ihre Spuren. Es fällt immer schwerer, morgens topfit am Frühstückstisch zu erscheinen. Aber einige Scheiben Smörebröd und eine große Tasse Kaffee, und die Lebensgeister kehren gehorsam zurück. Rechzeitig genug, um auf dem Bahnhof Örebro die Dampflok Nummer 1306 auf Film bzw. den Chip zu bannen. Heute soll es zur Wiege der schwedischen Eisenbahn gehen. Sie liegt in der erzreichen Region Bergslagen.
7.50 Uhr pfeift der historische Dampfsonderzug der Nora Bergslag Veteran-Järnväg zur Abfahrt. Er versetzt die Reisenden in eine Zeit, als Plüschsitze in der 1. Klasse noch zum Standard gehörten.
Nach einer Stunde sind wir in Nora, dem Herzstück der Nora-Bergslag-Museumsbahn. Das Stations-Gebäude ist ein Traum in rotem Backstein. Lokschuppen und Drehscheibe sind trotz ihres hohen Alters in bestem Zustand.
Unser Programm ist angefüllt mit Führungen, Fahrten und Besichtigungen. Und einem Ausflug in die Geschichte: In Pershyttan steht ein vollständig erhaltenes Holzkohle-Schmelzwerk, bei dessen Besuch die Vergangenheit lebendig wird. Und bei dem offensichtlich wird, welch harte Arbeit die Mitarbeiter in solch einem Berg zu verrichten hatten.
Insgesamt ist dieser Sonnen-Tag eine gelungene Mischung aus Technik, Geschichte und Natur. Die Mitarbeiter der Museums-Eisenbahn haben für uns nicht nur ein tolles Programm zusammengestellt, sondern sie haben uns auch rundum betreut.
In Schwedens zweitgrößter Stadt Göteborg endet unser Tag. Und - völlig ungewohnt - gegen 23 Uhr ist es wieder stockdunkel. Die Mitternachtssonne hat ihre Strahlkraft verloren.