Es beginnt mit zwei unerwarteten Weckrufen. Der erste erfolgt gegen 3.00 Uhr am frühen Morgen. Eine Elchkuh hat es sich auf den Gleisen gemütlich gemacht und ist nur durch ein beharrliches Pfeifkonzert des Lokführers zu bewegen, dasselbe zu verlassen. Allerdings ziemlich widerwillig. Von wegen "Elch und weg"!
Kurz nach 4.00 Uhr klingelt das Handy: Unser Kamera-Außenteam hat uns verloren! Die Kollegen warteten kurz vor Vännäs. Doch nichts tat sich. Kein Zug donnerte zum angegebenen Termin gen Norden. Schließlich des Rätsels Lösung: Die Strecke war neu trassiert worden, was aber unsere Karte noch nicht anzeigte. Das Team hatte an der falschen Stelle gewartet, unser Sonderzug ist längst im Morgengrauen entschwunden.
Der optische Schaden hält sich jedoch in Grenzen. Der eigentliche Tagesanbruch präsentiert sich grau und trüb.
Das nordschwedische Lulea, ein bedeutender Erzhafen, erwartet uns mit Regen.
Für uns alles halb so wild, denn unser Ziel ist das Norbotten-Eisenbahn-Museum. Es handelt sich dabei, so die Eigenwerbung, um das einzige Erzwagenmuseum der Welt, aufgebaut im stillgelegten Bahnhof von Karlsvikshyttan. Zahlreiche Ausstellungsstücke im Freigelände und in Hallen verweisen auf eine "erzreiche" Vergangenheit.
Ein limonengelber Schienenbus von 1936 bringt uns vom Museum zum Haltepunkt Gammelstad (Altstadt von Lulea). Leider fällt der Besuch dieses Freilichtmuseums buchstäblich ins Wasser: Es schüttet wie aus Kübeln.
Am Nachmittag steht ein Besuch der LKAB auf dem Programm, Schwedens bedeutendstem Erzabbau-Unternehmen. Nach einer kurzen Busrundfahrt durch den neuen Verladehafen besteigen wir wieder unseren Polarkreis-Express, der seinem Namen nun wirklich alle Ehre macht:
Gegen 17.30 Uhr erreichen wir ihn, den "Polcirkeln", den nördlichen Wendekreis!
Zwei Stunden später erreichen wir unser Tagesziel Gällivare.
Bustransfer ins Hotel "Dundret-Resort", das in einem herrlichen Naturreservat liegt. Statt Zimmer gibt’s hier gemütliche Hütten zum Übernachten.