Der Morgen beginnt etwas flau: Zur "Scheinanfahrt für Frühaufsteher" um 4 Uhr findet sich nicht ein einziger Fahrgast ein. Dabei muss es ein tolles Motiv gewesen sein: Unser Sonderzug, gezogen von der roten NoHAB 1014 der IBAB auf einer Gitterbrücke in der Morgensonne. Nur der IGE-Mitarbeiter Markus lichtet mutterseelenallein dieses Motiv ab.
Ankunft in Mora um 7 Uhr. Hier schließlich klettern die Passagiere aus ihren Schlaf- und Liegewagen.
Lokwechsel von der Diesellok auf eine Da des schwedischen Museumsbahn-Vereins Gefle-Dala-Järnväger in Falurn.
Um 9 Uhr ist Abfahrt unseres Sonderzuges nach Ludvika. Dort wird die E-Lok von zwei Dampfrössern des Grängesberg Lokomotivmuseums abgelöst. Die Zugmaschinen M3 und Vorspannlok M3a haben mächtig zu arbeiten, teilweise bis an den Grenzlast-Bereich. Auf einer Streckenlänge von 12 Kilometern müssen fast 150 Höhenmeter überwunden werden - maximale Steigung von 17 Promill - und am Haken hängen knapp 450 Tonnen. Auf Scheinanfahrten wird deshalb verzichtet. Die Gefahr, dass uns die Lok nach einem Halt nicht mehr von der Stelle bringt, ist einfach zu groß.
In Grängesberg wird uns Technik-Geschichte präsentiert. Herausragend, aber leider nicht einsatzfähig: Die beiden Dampfturbinenlokomotiven. Exoten in der Welt der Dampftraktion. Schade, dass nicht wenigstens ein Exemplar unter Dampf steht. Aber dennoch sind diese Anfang der 30er Jahre bei NoHAB gebauten Loks eine Augenweide.
Eine kleine Lokparade mit den beiden Loks M3 und M3a entschädigt uns ein wenig. Mit Karacho jagen die Lokführer die Maschinen an den Fotografen vorbei. Höhepunkt ist eine Parallelfahrt mit Höllenlärm.
Am späten Nachmittag geht unsere Reise nach Örebro. Vor unserem Sonderzug ein Exemplar aus der Reihe Bt, eine olivgrüne E-Lok aus den 50er Jahren aus Grängesberg. Leider hat sich die Strecken-Belegung in Form von Güterzügen und einigen Triebwagen negativ auf unseren Fahrplan ausgewirkt: Wir treffen mit ziemlicher Verspätung an unserem Tagesziel Örebro ein.
Nach diesem heißen Tag - die Temperaturen kletterten auf bis zu 35 Grad - sind eine Dusche und ein kühles Schwedenbier das einzige, was eines Sonderzugfahrgastes Herz begehrt.