Gemüse aus der Heimat

Spinat für Sehkraft und Herz: Leckere Rezepte

Stand
Autor/in
Stefanie Waldschmidt
Onlinefassung
Silja Kopp

Spinat ist gesund und lecker. Mit welchen Rezepten schmeckt das Blattgemüse am besten? Und hilft Spinat möglicherweise beim Muskelaufbau? 

Spinat enthält trotz der wenigen Kalorien jede Menge gesunde Nährstoffe. Ein weiterer Pluspunkt: Das Gemüse hat eine lange Saison in Deutschland – vom Frühjahr bis Herbst kann man es aus heimischem Anbau bekommen.  

Wie steht es um die bekannten Annahmen zu Spinat: Macht das grüne Blattgemüse stark? Welche gesundheitlichen Vorteile bringt es mit sich und kann das erneute Aufwärmen von Spinat sogar gesundheitsschädlich sein? 

Unterschiede zwischen Wurzelspinat und Blattspinat 

Wurzel- und Blattspinat kommen von der gleichen Pflanze. Im Gegensatz zum Blattspinat wird der Wurzelspinat allerdings als ganze Pflanze abgeschnitten. "Dadurch hat die Pflanze nur eine Schnittstelle und der Spinat bleibt länger frisch. Das hat auch den Vorteil, dass die Inhaltstoffe länger in der Pflanze oder im Blatt erhalten bleiben“, erklärt Landwirt Benjamin Staub. 

Welche Nährstoffe sind im Spinat? 

Spinat werden viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugesprochen. Unter anderem soll er entzündungshemmend wirken, die Sehkraft verbessern und außerdem Immunsystem und Herz stärken.  

Das Gemüse enthält große Mengen an Beta-Carotin, das im Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Schon rund 100 Gramm Spinat reichen aus, um den Tagesbedarf an Vitamin A zu decken. Das Vitamin soll unter anderem für eine gesunde Haut sorgen und die Sehkraft stärken.   

Rezepte Spinatpfanne mit Cocktailtomaten und Kichererbsen

Ein Rezept mit Babyspinat, Cocktailtomaten und Kichererbsen in der Pfanne: Ernährungswissenschaftlerin Rita Hermann zeigt, wie man Spinat gut zubereitet.

Doc Fischer SWR

Steckt in Spinat viel Eisen? 

Spinat enthält zudem die Vitamine K, C und E und verschiedene B-Vitamine. Die Mineralstoffe Magnesium, Eisen, Kalium und Kalzium kommen ebenfalls im Spinat vor und sind unter anderem wichtig für das Herz. 

"Die Eisenwerte hat man mittlerweile nach unten korrigiert. Aber nichtsdestotrotz bleibt Spinat ein eisenreiches Gemüse. Eisen ist ein wichtiges Spurenelement. Wir brauchen es für die Blutbildung. Es ist Bestandteil des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin", sagt Ernährungswissenschaftlerin Rita Hermann. 

Macht Spinat stark? 

Hat Spinat positive Auswirkungen auf die Muskelzellen? Das hat im Jahr 2019 eine von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) in Auftrag gegebene doppelblinde Studie unter Beteiligung der Freien Universität Berlin untersucht. 46 Sportler nahmen dafür 10 Wochen lang entweder die Substanz Ecdysteron oder ein Placebo ein. Ecdysteron (auch 2-Hydroxyecdyson) ist ein natürlich in Insekten und Pflanzen vorkommendes Steroidhormon und unter anderem in Spinat enthalten. Während der Studie machten die Probanden drei Mal wöchentlich Kraftsport. Die Männer, die das Spinatextrakt zu sich genommen hatten, waren nach 10 Wochen in der Lage, signifikant mehr Gewicht zu stemmen und hatten mehr Muskelmasse aufgebaut. 

Seit dem 1. Januar 2020 befinden sich Präparate mit Ecdysteron auf der Beobachtungsliste für verbotene Substanzen der WADA.  

Im klassischen Spinat steckt allerdings zu wenig Ecdysteron, um Muskeln und Kraft wirklich zu beeinflussen.  Maria Parr, Professorin für Pharmazeutische Chemie an der FU Berlin und an der Studie beteiligt, sagt im Gespräch mit dem SWR: „Im Augenblick sieht es so aus, als müsste man so große Mengen essen, dass man das vielleicht einen Tag machen mag, vielleicht auch zwei, aber sicherlich nicht über Monate hinweg.“ Diese Mengen an Spinat würden zudem auf Dauer keiner ausgewogenen Ernährung entsprechen. 

Spinat zubereiten: Besser nicht vorkochen 

Am meisten Nährstoffe sind im frischen und rohen Spinat zu finden. „Wenn ich den Spinat in viel Wasser koche, gehen einige Vitamine und auch einige Mineralstoffe ins Kochwasser über“, so Hermann. Deshalb ist es besser, das Gemüse roh in die Pfanne zu geben und kurz anzudünsten. Oder noch gesünder: direkt roh essen, beispielsweise in einem Salat. 

Spinat wieder aufwärmen – gefährlich? 

Wenn es darum geht, Spinat zu lagern und wieder aufzuwärmen, ist Vorsicht geboten. „Man weiß, Spinat enthält Nitrat. Und dieses Nitrat ist per se zunächst einmal nicht schädlich“, erklärt Rita Hermann. Wenn der Spinat aber bei warmen Temperaturen gelagert wird, wird aus Nitrat Nitrit. Nitrit ist gesundheitsschädigend, da es für eine Unterversorgung des Blutes mit Sauerstoff sorgen kann.   

Um die Nitritbildung möglichst gering zu halten, sollte übriggebliebener gekochter Spinat zügig in einen Behälter mit Deckel abgefüllt und gekühlt werden – zum Beispiel im Kühlschrank. Dann lässt er sich problemlos noch einmal erwärmen – möglichst aber nicht häufiger als ein mal. Bei Babys und Kleinkindern sollte man mit aufgewärmtem Spinat eher vorsichtig sein.  

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Stefanie Waldschmidt
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Silja Kopp