Bratislava
Die slowakische Hautstadt an der Donau schaut noch ein wenig schläfrig drein, als wir uns auf die Socken machen. Zum letzten Mal rollen die Koffer der über 200 Mitreisenden zum Bahnhof. Abschied und Wehmut sind unübersehbar. Der Sonderzug verlässt Bratislava im schönsten Sonnenlicht. Entlang der schönen blauen Donau führt die Route und die Donau ist an diesem Tage sowohl schön, als auch blau. Daran ändert sich bis Wien nichts. Dort erfolgt zum letzten Mal ein Lokwechsel. 01 1066 übernimmt wieder unseren Zug, um ihn recht zügig gen Heimat zu befördert.
Die letzte Scheinanfahrt
Eine Scheinanfahrt gibt es noch in Melk, mit dem berühmten Stift im Hintergrund, dann steht im Plan bei den Haltestellen wieder "Ausstiegshalt". Unsere Truppe, die sich ein 15 tägiges Abenteuer gegönnt hat, wird mit jedem Halt kleiner.
5.229 Dampfkilometer in 15 Tagen ist eine reife Leistung. Das Unternehmen Bosporus war einmalig und einmalig schön. Ein tiefer, intensiver Blick in eine interessante, teilweise völlig unbekannte Welt.
Die Reise ist zu Ende
Die Vorbereitungen und die organisatorischen Leistungen können nicht genug gewürdigt werden, hinzukommt das Reagieren auf Eventualitäten, von denen es unterwegs einige gab. Je länger die Reise dauerte, um so mehr war den Fahrgästen bewusst, auf einer historischen Reise zu sein, denn solch einen Event, von 5.229 dampfenden Kilometern, wird es in dieser Form kaum mehr geben.
Einen herzlichen Dank an alle, die diese Reise ermöglicht haben, allen voran natürlich Armin Götz und dem IGE-Team, die zeitweise Krisenmanagement bis in den frühen Morgen zu leisten hatten, nicht zu vergessen die Besatzungen des Speise- und Barwagens, und die vielen anderen Helfern, die diese Reise zu einem besonderen Erlebnis werden ließen.
Blick zurück und nach vorn
Natürlich möchte ich auch einen Dank an meine Kollegen richten, denn was die Mitarbeiter geleistet haben, um eindrucksvolle Bilder für mehrere Eisenbahn-Romantik Sendungen zu sammeln, ist großartig. Ein herzliches Dankeschön an Ione Quintha Scheuble, Alexander Schweitzer, Manfred Schmidt, Markus Siegle, Holger Jung, Michael Frick und an Wolfgang Drichelt, der das Tagebuch in Form bringen und bebildern darf. Ein Team, mit dem man wirklich Pferde stehlen konnte.
Eine wunderbare Zeit, möge sie in den Filmen wieder auferstehen. Die ersten beiden Sendungen werden am 11. und am 18. November um 16.15 Uhr im SWR-Fernsehen präsentiert.