Was bringen Gewürze für die Gesundheit?
Weihnachtliche Gewürze können sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken – das zeigen Forschungsarbeiten zu Naturstoffen von Professor Matthias Melzig. Er ist Spezialist für Arzneipflanzen an der Freien Universität Berlin. So können Gewürze wie Anis oder Zimt zum Beispiel die Verdauung fördern, den Appetit anregen und sogar bei Erkrankungen wie Diabetes helfen.
Auch seine Kollegin Professorin Kristina Petersen von der Pennsylvania State University in den USA hat die gesundheitlichen Effekte von Gewürzen untersucht. In ihrer Studie wurden 60 Risikopatienten in drei Gruppen aufgeteilt, in denen sie täglich verschiedene Mengen Gewürze zu sich nahmen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine gewürzreiche Ernährung den Blutdruck senken kann. Das kann wiederum das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen verringern. Zudem konnten bei der Untersuchung gesenkte Entzündungsmarker im Blut festgestellt werden.
Auch Menschen ohne Risikofaktoren empfiehlt die Professorin eine gewürzreiche Ernährung.
Zimt: Gewürzklassiker mit verdauungsfördernder Wirkung
Zimtsterne sind wohl eins der bekanntesten Weihnachtsgebäcke. Sie lohnen sich aber nicht nur wegen ihres herrlichen unverkennbaren Dufts.
Der charakteristische Zimtgeruch wird durch das ätherische Öl Zimtaldehyd ausgelöst und regt unsere Sinneszellen an, die mit dem peripheren Nervensystem gekoppelt sind. „Das periphere Nervensystem steuert unter anderem unsere Verdauung, indem es zum Beispiel die Mundspeicheldrüse anregt“, so Professor Matthias Melzig. Dadurch entsteht mehr Magensaft, der Körper wird auf die Verdauung vorbereitet und Speisen liegen nicht so schwer im Magen.
Doch Zimt ist nicht nur für die Verdauung gut. Er kann auch bei Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes helfen. Das zeigte eine Analyse von 35 Studien. Die Probandinnen und Probanden nahmen dafür täglich drei Gramm gepulverten Zimt zu sich. Das konnte nicht nur die Blutzuckerspitzen verringern, sondern auch der Blutzucker ließ sich besser einstellen. Außerdem war der Blutzuckerspiegel grundsätzlich niedriger als bei der Vergleichsgruppe.
Aber Vorsicht: Mehrere Studien haben gezeigt, dass der im Zimt enthaltene Stoff Cumarin die Leber schädigen kann. Cumarin steckt insbesondere in Cassia-Zimt. Besser als Cassia-Zimt ist Ceylon-Zimt, dieser enthält hingegen nahezu kein Cumarin.
Winterlich aromatisch - Sternanis, Vanille und Zimt So nachhaltig können Weihnachtsgewürze sein
Aromatisch wärmende Gewürze nutzen wir in der Adventzeit besonders reichlich. Hier ein paar Tipps, damit Plätzchen und Gerichte auch unserem Gewissen gut schmecken.
Wie Sie mit Zimt eine leckere und gesunde weihnachtliche Vorspeise zaubern, erfahren Sie hier im Rezept:
Weihnachtliche Rezepte Wildkräutersalat mit Rote Bete, Croutons und Zimtorangen
Diese kreative und vegane Kreation ist die perfekte Vorspeise für das diesjährige Weihnachtsmenü. Wir wünschen viel Spaß beim Nachkochen.
Anis: entkrampfende und schleimlösende Eigenschaften
Anis oder Sternanis schenken Weihnachtsgebäck ein süßlich-würziges Aroma. Auch den Nachtisch kann man gut mit diesem Gewürz aufpeppen. Hier finden Sie das Rezept:
Dessert fürs Weihnachtsmenü Spekulatius-Creme mit selbstgemachtem Glühwein-Gelee
Mit diesem weihnachtlichen Nachtisch wird die Festtagsfreude nur noch größer.
Sternanis wird auch gerne als Inhaltsstoff für schleimlösende Arzneimittel verwendet. Dafür sorgt das enthaltene Anethol.
Um eine schleimlösende Wirkung zu erzielen, braucht es größere Mengen Anis wie in Anisöl oder -tee. Die im Glühweingelee enthaltene Dosis etwa reicht für eine schleimlösende Wirkung nicht aus. Noch dazu soll Anis auch krampflösend bei Magen-Darm-Beschwerden wirken.
Weihnachtsgebäck mit Tradition Plätzchen mit Anis: Springerle
Springerle sind ein traditionelles Gebäck in der Weihnachtszeit. Trotz der wenigen Zutaten ist die Zubereitung der Springerle nicht zu unterschätzen.
Ingwer: Booster für das Immunsystem
Auch Ingwer steckt oft in weihnachtlichen Gewürzmischungen. Viele Menschen verwenden die scharfe Knolle außerdem bei Erkältungsbeschwerden oder als Unterstützung für das Immunsystem.
Eine aktuelle Studie des Leibniz Instituts zeigt, dass schon ein Liter Ingwertee pro Tag ausreicht, um das Immunsystem zu aktivieren. 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme fanden die Forscherinnen und Forscher signifikante Mengen an Ingwerscharfstoffen im Blut. Diese aktivieren die weißen Blutkörper, die wiederum für die Abwehr von eindringenden Bakterien zuständig sind.
Zwiebeln, Meerrettich, Ingwer und Kohl Mit Vitaminen, Senfölen und Schärfe gegen Erkältungen
Unsere Nahrungsmittel enthalten etliche Inhaltsstoffe wie Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, mit denen wir uns gut gegen typische Herbstinfekte wappnen können.
Um das Meiste aus der Gewürzpflanze herauszuholen, die Knolle am besten gar nicht oder nur vorsichtig mit der Kante eines kleinen Löffels schälen. Denn unter der Schale liegen die meisten gesunden Scharfstoffe wie Gingerole und Shogaole. Diese entfalten sich außerdem vor allem an den Schnittflächen. Den Ingwer daher erst kurz vor dem Verzehr kleinschneiden.
Einkaufstipp: Im Supermarkt stammen die meisten Knollen aus Peru oder China. Dabei sollte man am besten zu peruanischem Ingwer greifen und auf Bio-Qualität achten. Bei Ingwer aus China wurden immer wieder Rückstände von Pestiziden gefunden.
Gewürznelken: gegen Bakterien und Blähungen
Gewürznelken, häufig nur Nelken genannt, fallen insbesondere durch ihren intensiven Duft auf. Das ist dem darin enthaltenen Aroma Eugenol zu verdanken. Neben Lebkuchen steckt das Gewürz auch häufig im Glühwein.
Der gesundheitliche Effekt der Kombination von Zimt und Nelken wurde bereits wissenschaftlich erforscht. Dabei wurde untersucht, inwiefern Zimt- und Nelkenöl Antibiotika im Kampf gegen resistente Keime unterstützen können.
Um das in der Praxis anzuwenden, bräuchte es allerdings weitere medizinische Untersuchungen. Das wird aus Kostengründen selten gemacht. Trotzdem steht fest: Weihnachtliche Gewürze sind nicht nur besonders lecker – sondern auch gesund.
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Gesunde Gewürze - auch nach Weihnachten
Diese gesunden Gewürze eignen sich selbstverständlich nicht nur für weihnachtliche Rezepte.
Hauptspeise fürs Weihnachtsmenü Rehsteak mit Rotwein-Safranhonig-Feigen-Maronen-Soße, dazu lila Süßkartoffeln und Kräuterseitlinge
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Gerade Zimt lässt sich das ganze Jahr über vielseitig im Alltag einsetzen, wie zum Beispiel in Porridge oder Pfannkuchen, zum Würzen von Fleisch oder beim Kuchenbacken.
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